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70-90%
Der Anteil der Erkrankungen, die von Hausärzten behandelt werden und bei denen Stress laut Dr. Rangan Chatterjee die zugrunde liegende Ursache ist.
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Warum chronischer Stress gefährlich ist
Zu viel Stress kann heimtückisch sein. Dein Gehirn läuft auf Hochtouren und produziert ständig das Stresshormon Cortisol.
Das ist nicht immer schlecht – kurzfristiger Stress gibt dir Adrenalin und sorgt dafür, dass du morgens in die Gänge kommst.
Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel schadet aber langfristig deiner Gesundheit, mit fatalen Folgen:
🤒 Schädigung des Immunsystems
- Unterdrückte Immunantwort, wodurch das Risiko für Infektionen und Entzündungen steigt
🩺 Herz-Kreislauf-Probleme
- Erhöhter Blutdruck
- Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
😵💫 Beeinträchtigung des Gehirns
- Gedächtnisverlust und Konzentrationsprobleme
- Erhöhte Anfälligkeit für Angstzustände, Depressionen und Schlafstörungen
🍔 Negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel
- Erhöhte Fettansammlung, besonders im Bauchbereich
- Risiko für Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes
⚖️ Hormonelle Störungen
- Unterdrückung der Produktion von Sexualhormonen (Testosteron, Östrogen), was Libidoverlust, Unfruchtbarkeit oder Menstruationsprobleme verursachen kann
- Störung der Schilddrüsenfunktion
🦴 Schädigung von Muskeln und Knochen
- Muskelabbau
- Erhöhtes Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche
🧬 Beschleunigte Alterung
- Beschleunigter Alterungsprozess durch Zellschäden und oxidative Belastung
🤢 Magen-Darm-Probleme
- Erhöhtes Risiko für Magengeschwüre und Reizdarmsyndrom
Chronischer Stress ist ein Teufelskreis, der Körper und Geist auf Dauer stark schädigt. Stressbewältigung ist daher essenziell für deine Gesundheit.
Bist du im Moment gestresst?
Oft sind wir so an den täglichen Stress unseres modernen Lebens gewöhnt, dass wir ihn gar nicht mehr bemerken. Wir empfinden ihn als normal.
Um zu erkennen, wie häufig du im Alltag gestresst bist, hilft laut Stressexpertin Dr. Elissa Epel ein kurzer, regelmäßiger "Check-in" mit dir selbst, bei dem du genau auf deine Körperhaltung achtest:
- Wo spürst Du vielleicht gerade Stress in Deinem Körper?
- Sind deine Schultern angespannt?
- Hältst du deine Hände zu Fäusten geballt?
- Bildet sich eine "Zornesfalte" an dem Punkt zwischen deinen Augenbrauen?
Versuche auf die Signale deines Körpers zu achten.
Sobald du sie erkennst kannst du dich aktiv entspannen und deinem Körper die Pause geben, die er braucht.
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Sich bewusst zu machen, wo im Körper wir Stress halten, ist der erste Schritt, ihn loszulassen.
- Dr. Elissa Epel
Meine Fundstücke der Woche:
Ändere deine Stresswahrnehmung (14 min 📺)
Super interessanter und unterhaltsamer TED Talk mit Gesundheitspsychologin Dr. Kelly McGonigal darüber, wie eine positive Sicht auf Stress dein Leben retten kann.
Schlaganfallrisiko bei jungen Menschen nimmt zu (🇩🇪; 9 min 📖)
Der Artikel beleuchtet den Anstieg von Schlaganfällen bei Menschen unter 55 Jahren, vor allem durch Bluthochdruck. Das betont nochmal die Wichtigkeit von Prävention durch regelmäßige Kontrollen und gesunde Lebensgewohnheiten.
100 kleine Tricks um dein Leben zu organisieren (🇬🇧; 10 min 📖)
Von cleveren Lifehacks bis zu echten Problemlösern – diese Liste ist genauso witzig wie praktisch. Perfekt, um Chaos in kleinen Schritten zu bändigen!
10 einfache Tipps, um Stress (sofort) zu reduzieren
Stress ist unvermeidbar, aber du kannst lernen, besser mit ihm umzugehen.
Im folgenden habe ich 10 Tools zur Stressbewältigung für dich.
Einige davon kannst du sofort, also in akuten Stresssituationen einsetzen.
Andere sind langfristige Gewohnheiten, die - sobald du sie in dein Leben implementiert hast - die machtvollsten Instrumente im Kampf gegen chronischen Stress sind.
💬 Benenne deinen Stress
Das funktioniert, weil dein Gehirn manchmal eine kleine Dramaqueen ist. Wenn du nicht klar benennst, was dich stresst, neigt es zur Überreaktion.
Aus einem "Ich bin völlig gestresst" machst du z.B. ein „Ich fühle mich gestresst, weil ich 25 E-Mails beantworten muss.“
Sobald du dem Stress einen Namen gibst, zwingst du dein Gehirn, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – und das lässt sich leichter bewältigen.
🏋️♂️ Intensives Training
Das ist wie ein Ventil für Körper und Geist: Wenn du deinen Körper auspowerst, beruhigt sich dein Kopf.
Bei intensivem Training wird dein Körper mit Endorphinen überschwemmt – den natürlichen Schmerzmitteln und Stimmungsaufhellern.
Diese chemischen Stoffe helfen, die Stresshormone wie Cortisol auszugleichen.
🫁 Atemübungen
Das ist wie ein schneller Reset-Knopf für dein Nervensystem.
Tiefes, kontrolliertes Atmen signalisiert deinem Gehirn: „Alles in Ordnung.“ Dadurch wird dein parasympathisches Nervensystem aktiviert – das ist sozusagen die Bremse für Stress.
Eine hilfreiche Technik hierfür ist z.B. die Box-Atmung
💡 Die (Un-)Wichtigkeit von Stress erkennen
Wir verlieren uns oft in Kleinigkeiten. Der Körper reagiert, als ginge es um Leben und Tod – dabei ist das in den meisten Fällen nicht der Fall.
Stell dir diese Frage: „Wird das in 5 Jahren noch eine Rolle spielen?“
Finde deinen Auslöser und nimm ihm die Macht. Erinnere dich daran, dass nicht alles, was jetzt groß erscheint, langfristig wichtig ist.
🚫 Verzichte auf Junk Food
Unter Stress verlangt dein Körper oft nach schnellen Lösungen wie Zucker und Junkfood.
Doch diese lassen den Blutzuckerspiegel in die Höhe schießen und führen anschließend zu einem Energieabsturz – was den Stress noch verschlimmert.
Ernähre dich von natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln. Damit stabilisierst du deine Stimmung und deinen Energiehaushalt. Das hilft dir dann , auch in schwierigen Momenten ruhig zu bleiben.
📵 Reduziere die Zeit am Handy
Ständige Benachrichtigungen, endloses Scrollen und der Druck, immer verfügbar zu sein. All das hält dein Gehirn in einem Modus, der Stress und Angst verstärkt.
Dauerhafte Bildschirmzeit setzt dein zentrales Nervensystem unter Stress. Die Folge: du wirst gereizt, impulsiv, isoliert und weniger einfühlsam.
Wenn du die Zeit am Handy reduzierst, gibst du deinem Gehirn Raum zum Durchatmen. Du stoppst den ständigen Informationsfluss und kannst dich besser auf den Moment konzentrieren.
☀️ Verbringe Zeit in der Natur
In der Natur helfen frische Luft und natürliche Umgebungen, den Cortisolspiegel zu senken, den Blutdruck zu reduzieren und das Nervensystem zu beruhigen.
Die langsame, bewusste Erfahrung, einfach zwischen Bäumen zu sein, zieht dich aus dem Stresskreislauf heraus und erdet dich im Hier und Jetzt.
Zudem geben Bäume und Pflanzen sogenannte Terpene ab – natürliche Stoffe, die das Immunsystem stärken und Stress reduzieren können.
🤔 Lerne mit Unsicherheiten umzugehen
Laut Dr. Elissa Epel ist die Fähigkeit, sich mit Unsicherheit wohlzufühlen, einer der stärksten aber auch am schwierigsten zu lernenden Schutzfaktoren gegen Stress.
Menschen, die akzeptierenn, dass sie keine komplette Kontrolle über die Zukunft haben, leiden deutlich weniger unter Angst und Depressionen.
Betrachte die Unsicherheit als einen Teil der Magie des Lebens – und als eine Chance, Freiheit zu spüren, wenn du akzeptierst, dass du nicht alles im Morgen kontrollieren musst.
🐾 Verbringe Zeit mit einem Haustier
Der Kontakt mit Haustieren – sei es Kuscheln, Spielen oder einfach ihre Nähe – setzt Oxytocin frei, das Wohlfühlhormon, das Stress und Angst reduziert.
Die verspielte Art von Haustieren oder die einfache Pflege für sie zwingt dich, deinen Fokus von dem wegzulenken, was dich stresst.
Schon ihre bloße Anwesenheit kann beruhigend wirken: Studien zeigen, dass das Streicheln eines Tieres den Blutdruck senkt und den Herzschlag beruhigt.
🌙 Schlaf verbessern
Ja, das klingt langweilig und ist keine bahnbrechende Erkenntnis. Aber die effektivsten Gewohnheiten sind oft unspektakulär.
Besser zu schlafen ist wie eine Investition in eine ausgeglichenere Version von dir selbst. Es ist die einfache, aber essenzielle Grundlage dafür, dass du dein Leben im Griff hast.
Das Thema, wie man seinen Schlaf verbessern kann ist so weitreichend und essenziell, dass wir demnächst nochmal gesondert darüber schreiben werden.
Zwei wichtige Tipps will ich dir aber nicht vorenthalten:
- gehe (so gut wie) immer zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf (ja, auch am Wochenende!)
- versuche gleich nach dem Aufstehen Sonnenlicht an deine Augen zu lassen (Ausgabe #51)
Das war heute eine Menge Input! Aber bloßes Lesen reicht nicht aus – der Schlüssel liegt darin, diese Tipps wirklich in Dein Leben zu integrieren.
Ein gesunder Umgang mit Stress ist nichts, was von heute auf morgen passiert. Es braucht Zeit, Geduld und Übung.
Mein Tipp: Starte mit einem oder zwei der Tools, die Dich besonders ansprechen. Setze sie in der nächsten Zeit konsequent um, bis sie zur festen Gewohnheit werden.
Danach kannst du dir die nächsten zwei vornehmen. Schritt für Schritt kommst du so zu einem Leben mit weniger Stress und mehr Balance.
Wenn du jemanden kennst, der sich ebenfalls für das Thema interessiert, leite der Person gerne diesen Newsletter weiter.
Wir sehen uns wenn du 100 bist ;-)
Herzliche Grüße
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Annika
Gründerin von Destilliertes Wissen
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